Wie viel Kraftstoff verbraucht ein Hybridauto?
Alternative Antriebe sind in aller Munde und Mittelpunkt der Diskussion rund um eine nachhaltigere Mobilität der Zukunft. Fachpresse und Autofahrer diskutieren in diesem Zusammenhang auch immer wieder den tatsächlichen Verbrauch von Hybridautos und anderen umweltfreundlichen Fahrzeugen.
Fest steht: Autos mit Hybridantrieb verbrauchen weniger Kraftstoff im Vergleich zu konventionellen Antrieben. Auch die CO₂-Emissionen, denen bei Nachhaltigkeit und Umweltschonung besondere Bedeutung zukommt, reduziert die Hybridtechnik. Trotzdem taucht regelmäßig die Frage auf, warum die tatsächlichen Verbrauchswerte eigentlich von den Angaben der Hersteller abweichen. Antworten darauf und Gründe, warum das nicht nur für Hybride, sondern für alle konventionell angetriebene Autos gilt – liest du hier.
Wie wird der Verbrauch eines Hybridautos ermittelt?
Seit dem 1. September 2018 wird der Verbrauch eines Kraftfahrzeuges herstellerübergreifend mit dem WLTP-Prüfverfahren ermittelt. Die Abkürzung WLTP steht für das „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“ – das weltweit anerkannte Testverfahren zur Ermittlung von Kraftstoff-Verbrauchswerten und CO₂-Emissionen. WLTP hat das weniger praxisorientierte NEFZ-Verfahren (Neuer Europäischer Fahrzeugzyklus) ersetzt. Mehr Details zu den beiden genannten Prüfverfahren gibt es hier: WLTP und NEFZ erklärt.
Warum unterscheiden sich Herstellerangaben vom tatsächlichen Verbrauch?
Dafür gibt es einen einfachen Grund, der jedes Fahrzeug und jede Antriebsart betrifft. Die Messung von Verbrauchswerten unter Laborbedingungen erfolgt anhand standardisierter Abläufe und Kriterien. Dies muss auch so sein, um eine Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Modellen und Marken für den Kunden zu gewährleisten.
Die eigene, individuelle Fahrweise aber lässt sich nicht standardisieren. Es macht halt einen Unterschied, ob du oder dein Nachbar am Steuer sitzt. Das persönliche Fahrverhalten – von sportlich bis zurückhaltend und mit all seinen Nuancen – lässt sich im Labor nicht simulieren. Denn dort steht das Fahrzeug bei der Messung auf Rollen und kann sich der Wirklichkeit von Millionen Autofahrern lediglich statistisch nähern.
Mit diesem Ziel der Annäherung wurde das neue WLTP-Verfahren entwickelt. Es reduziert im Vergleich zum NEFZ-Verfahren (Neuer Europäischer Fahrzeugzyklus) die Abweichungen zwischen Labor und Straße, indem es Daten zu Fahrprofilen und Ausstattungsmerkmalen heutiger Fahrer und Fahrzeuge heranzieht.
Aber auch WLTP kann die Abweichungen lediglich reduzieren, nicht aber gänzlich auflösen. Im Labor ermittelte und tatsächliche Verbrauchswerte beinhalten immer eine nicht berechenbare Variable: den Fahrstil des Einzelnen. Bei jedem Fahrzeug, jedem Hersteller und jeder Antriebsart.