Die Art des Motors ist deshalb relevant, weil sich Benzin- und Dieselmotor hinsichtlich der Verbrennungstemperaturen unterscheiden. Abhängig davon, ob der Motor nun mit Benzin oder Diesel betrieben wird, muss deshalb jeweils ein Motoröl mit den passenden Spezifikationen verwendet werden.
Was bedeutet Viskosität?
Viskosität beschreibt den Fließwiderstand einer Flüssigkeit. Motoröl wird mit zunehmender Kälte immer zähflüssiger, bei hohen Temperaturen fließt es dagegen dünner durch den Motor. Die Viskosität wird bei Öl als sogenannte SAE-Klasse angegeben. Hinter dem Kürzel steht die Vereinigung der amerikanischen Autoingenieure, die 1911 die Klassen zur Bestimmung der Viskosität eingeführt hat. Die SAE-Klassifikation wird meist auf den Kanistern mit zwei Ziffern angegeben und sieht zum Beispiel so aus: SAE 5W-30.
Mit 5W wird der Wert für Viskosität bei niedrigen Temperaturen gekennzeichnet. Je kleiner diese Zahl ausfällt, desto besser fließt der Schmierstoff bei Kälte. Das W steht für die Eignung bei winterlichen Bedingungen. Die zweite Ziffer, hier im Beispiel die 30, zeigt den Wert der möglichen Viskosität bei hohen Temperaturen an. Je höher diese Zahl ist, desto länger bleibt die Schmierfähigkeit des Motorenöls bei Hitze erhalten.
Herstellung von Motorenöl
Es gibt verschiedene Arten zur Herstellung von Motoröl. Die Art und Weise beeinflusst auch die Verwendung. Die Produktion von Motoröl teilt sich in drei Segmente auf: synthetische Öle, teil-synthetische Öle und mineralische Öle. Synthetisches Öl entsteht durch einen gezielt durchgeführten chemischen Prozess aus Erdöl oder Erdgas. Durch das Destillieren und Raffinieren von Rohöl bilden sich Mineralöle, die dadurch günstiger sind.
Echte Synthetik-Öle haben den Vorteil, dass sie unabhängig von Temperaturen stabil funktionieren und bei Kälte ein besseres Fließverhalten aufweisen. Achte beim Kauf von Motoröl auf die geforderten Spezifikationen für dein Auto und weiche nicht von den Empfehlungen des Herstellers ab. Wenn du die Spezifikationen missachtest, um lieber ein günstiges Öl für den Motor zu kaufen, ist die Gewährleistung der Garantie für dein Fahrzeug gefährdet. Geht der Motor durch ein falsches Schmiermittel kaputt, haftest du selbst für die Schäden.
So überprüfst du den Ölstand im Auto
Nicht nur das falsche Motoröl kann für den Motor schlimme Folgen haben. Auch zu viel oder zu wenig Öl führt zu einem Motorschaden, der teuer wird. Daher solltest du regelmäßig den Ölstand kontrollieren. Wir zeigen dir hier, wie du diese kleine Prüfung ohne großen Aufwand selbst vornehmen kannst.
Es gibt zwei Möglichkeiten, bei deinem Auto den Ölstand zu messen. Für eine Kontrolle ist es wichtig, dass du vorher mindestens zehn Kilometer gefahren bist. Bei der Messung muss der Motor nämlich warm sein, damit sich das Motoröl in der Ölwanne gut sammeln kann. Dein Fahrzeug stellst du dann auf einer ebenen Fläche ab und schaltest den Motor aus.
Nun wartest du zwei bis drei Minuten und ziehst anschließend im Motorraum den Stab zum Messen heraus. Mit einem Papiertuch säuberst du ihn und schiebst ihn danach wieder in die Öffnung zurück. Beim erneuten Herausziehen kontrollierst du den Ölfilm auf dem Stab. Wenn er sich zwischen den Markierungen für den Mindeststand und maximalen Stand befindet, ist alles in Ordnung.
Bei den meisten Fahrzeugen liegt die minimale und maximale Toleranz zwischen 0,5 Liter und einem Liter. Wenn weniger als ein halber Liter gemessen wird, muss Öl fachgerecht nachgefüllt werden. Wenn das Maximum überschritten ist, kann daraus auch ein Schaden entstehen. In diesem Fall wird das Öl schaumig geschlagen und bekommt dadurch eine verminderte Schmierfähigkeit. Auch hier ist eine Fahrt in die Fachwerkstatt empfehlenswert, um überflüssiges Motoröl abzusaugen.
Die zweite Variante zur Überprüfung des Ölstandes erfolgt mit dem Bordcomputer. Allerdings verfügen nicht alle Fahrzeuge über diese Möglichkeit. Du findest in der Bedienungsanleitung dazu mehr Informationen. Die Vorgehensweise unterscheidet sich nicht von der ersten Variante mit dem Stab. Wenn der Computer grünes Licht gibt, kannst du weiterfahren. Andernfalls musst du die Fachwerkstatt ansteuern, um dort Öl nachfüllen zu lassen.