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Bremsflüssigkeit wechseln: warum, wie oft und wo?

Sicher fahren mit guten Bremsen – dazu braucht das Auto Bremsflüssigkeit, die regelmäßig gewechselt werden muss. Wir beleuchten die wichtigsten Infos dazu.

Bremsflüssigkeit wechseln

Wer schon einmal kräftig in die Eisen gestiegen ist, weiß, wie wichtig gut funktionierende Bremsen sind. Um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Inspektion und Wartung des gesamten Bremssystems deshalb unerlässlich. Dazu gehören auch die Überprüfung und Auswechslung der Bremsflüssigkeit. Wir erklären dir, warum und wie oft du die Bremsflüssigkeit wechseln lassen musst und mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist.

Bremsflüssigkeiten unterscheiden sich bezüglich ihrer Trocken- und Nasssiedepunkte und werden dementsprechend in sogenannte DOT-Klassen eingeteilt. In Deutschland werden üblicherweise Flüssigkeiten der Standards DOT 3, DOT 4 und DOT 5 verwendet. Nicht jede Bremsflüssigkeit eignet sich für jedes Auto. In deinem Fahrzeughandbuch steht, welches das richtige Produkt für deinen Pkw ist.

Bremsflüssigkeit wechseln: Warum?

Immer wenn ein Autofahrer bremst, wird auf die Radbremsen hydraulischer Druck ausgeübt. Das Bremsfluid wird dabei eingesetzt, um die Kraft vom Pedal auf die Bremsen zu übertragen. Zudem dient es als Schmiermittel innerhalb des Bremssystems und verhindert die Entstehung von Korrosion und Rost. Da die Flüssigkeit hygroskopisch ist, also die Feuchtigkeit aus der Umgebung bindet, erhöht sich zunehmend ihr Wassergehalt.

Als Folge sinkt die Siedetemperatur der Bremsflüssigkeit. Ist diese zu niedrig, kommt es innerhalb der Bremsleitungen zur Bläschenbildung, was unter Umständen zum Totalausfall der Bremsen führen kann. Um die Bremsflüssigkeit möglichst wasserfrei zu halten, solltest du sie also regelmäßig wechseln.

Wie oft ist ein Wechsel notwendig?

Genaue Informationen dazu findest du im Serviceheft deines Fahrzeugs. Grundsätzlich sollte ein Austausch alle zwei Jahre erfolgen. Trotz der Einhaltung der Intervalle ist es ratsam, den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit regelmäßig in der Werkstatt überprüfen zu lassen. Liegt dieser bei 3,5 Prozent, dem sogenannten Nasssiedepunkt, musst du die Bremsflüssigkeit wechseln lassen.

Füllstand der Bremsflüssigkeit prüfen

Bei älteren Fahrzeugen wird es wichtiger, den Stand der Bremsflüssigkeit regelmäßig zu kontrollieren. Denn mit dem Alter wird der Verlust der Flüssigkeit aufgrund von porösen Dichtungen oder Bremsleitungen immer wahrscheinlicher. Diese Kontrolle kannst du ganz einfach selber durchführen. Öffne dafür die Motorhaube und prüfe den Stand der Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter. Neuere Fahrzeuge haben transparente Behälter mit sichtbaren Markierungen, bei denen Minimum und Maximum leicht zu erkennen sind. Bei älteren Autos mit Metallbehälter musst du den Verschluss abschrauben und den Flüssigkeitspegel ablesen.

Kann ich die Bremsflüssigkeit selber wechseln?

Die Bremsflüssigkeit ist ein sehr aggressiver Gefahrstoff, weshalb beim Wechsel, dem Nachfüllen und bei der Entsorgung strikte Anforderungen eingehalten werden müssen. Wer nicht über das nötige Fachwissen und die Ausrüstung verfügt, sollte von einem Selbstversuch die Finger lassen. Deshalb sollte ein Fachmann in der Werkstatt die Bremsflüssigkeit wechseln. Die Kosten hierfür sind in der Regel moderat und liegen bei circa hundert Euro. Trotzdem solltest du dir zum Vergleich mehrere Angebote einholen. Im Gesamtpreis ist neben dem Wechsel auch die umweltgerechte Entsorgung der alten Flüssigkeit inbegriffen.